Reparieren wird belohnt

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Gestern lief auf Arte ein überaus spannender Beitrag, das Reparieren betreffend, unter dem oben genannten Titel: Reparieren wird belohnt! <<< (Arte Mediathek) >>> oder auf das große Bild unterhalb klicken

Lieber kaufen statt reparieren? Elektrogeräte sind reine Wegwerfartikel geworden. Gegen diesen Trend stemmen sich immer mehr Menschen. Sie fordern das Recht auf Reparatur. Detlef Vangerow weiß aus Erfahrung: Viele Geräte könnte man reparieren und weiter benutzen.

Detlef Vangerow aus Reutlingen ist sauer. In einem Wertstoff-Container findet er statt Schrott häufig Elektrogeräte, die funktionieren oder nur leicht beschädigt sind: Staubsauger, Küchenmixer, Radios. „Wie weit ist es gekommen, dass wir so etwas wegwerfen?“, fragt er. Deshalb hat er ein Unternehmen gegründet, das „Reparateure“ ausbildet und mithilft, den alten Geräten zu mehr Lebenszeit zu verhelfen – oder sie sogar „besser als neu“ zu machen. Röhrenradios aus grauer Vorzeit mit Musik-WLAN, Waschmaschinen mit Handysteuerung – alles ist denkbar.

Von einer „Reparatur-Revolution“ würde auch die Wirtschaft profitieren. Laut einer Studie von 2016, die von der Unternehmensberatung Mc Kinsey miterstellt wurde, könnte die Wirtschaft bis 2030 jährlich um 0,3 Prozent schneller wachsen, wenn Rohstoffe möglichst lange genutzt werden. Eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten hätte auch positive Auswirkungen auf die Umwelt: Viele Rohstoffe, die in den Geräten verbaut werden, sind knapp, die Entsorgung ist schwierig.

In Belgien hat man bereits ein System, das das Reparieren fördert: „De Kringwinkel“. Wie in Deutschland werden auch in Belgien Elektronikgeräte, Kleidung, Fahrräder etc. gesammelt. Allerdings müssen die Belgier nicht auf einen Wertstoffhof fahren. Es genügt ein Anruf und die Mitarbeiter von „De Kringwinkel“ holen die Geräte ab, reparieren sie und verkaufen sie günstig. Die Ressourcen-Schonung steht an erster Stelle. „Wir müssen anders mit unserer Umwelt umgehen, sonst sehen wir alle bald alt aus“, sagt Reparateur Bert. „Re:“ zeigt, wie das Reparieren wieder attraktiv werden kann und alle davon profitieren: die Verbraucher, die Wirtschaft und die Umwelt.

 

Mit liebem Gruß

Michael